Magersucht: Richtig auf eine Person eingehen, die sich immer nur zu dick findet


Mit magersüchtigen Personen reden...Wie geht man auf eine Person ein, die sich immer nur zu dick findet?!

Anorexie ist eine sehr schwerwiegende Krankheit. Umgangssprachlich wird die Anorexie auch als Magersucht bezeichnet. Die betroffenen Personen haben eine Essstörung und fühlen sich ständig zu dick.

Die meisten Anorexie betroffenen Personen möchten nicht über ihre Krankheit reden und ziehen sich oftmals sehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Die Körperbildstörung ist bei vielen betroffenen so tiefgründig, dass sie den eigenen körperlichen Zustand überhaupt nicht mehr einschätzen können. In manchen Fällen kann die Magersucht zu Folgeschäden, oder im schlimmsten Fall auch zum Tod führen.

Eine Essstörung sollte unbedingt mit einer professionellen Hilfe, einem Psychologen, behandelt werden. In Gesprächen wird dann die Situation besprochen und aufgearbeitet. Jedoch können auch Familienmitglieder und Freunde zu einem positiven Krankheitsverlauf beitragen.


Mit einer Person, die sich immer nur zu dick fühlt über eine mögliche Magersucht zu reden kann ein schwieriges Unterfangen sein, denn oft fühlen sich betroffene Personen vor den Kopf gestoßen und lehnen jede Hilfe ab. Folgende Tipps sollen helfen dennoch vorsichtig auf Personen einzugehen, die womöglich an einer Anorexie leiden.

01 Als Freund sollte man den Kontakt zu der betroffenen Person suchen. In einem intensiven Gespräch sollte man auf Probleme ansprechen, welche die betroffene Person bedrücken, jedoch nicht sofort auf eine Essstörung oder eine Magersucht verweisen, da sich die betroffene Person ansonsten unwohl fühlt, oder sogar ganz den Kontakt abbricht.

02 Mit den gewonnen Erkenntnissen kann man dann einen Fachmann befragen, welcher Tipps geben kann die Krankheit, bzw. die Probleme im allgemeinen, zu unterbinden.

03 Als Familienmitglied hat man in der Regel eine tiefgründigere Verbindung. Als Familienmitglied sollte man offen mit der Situation umgehen und die betroffene Person auf die Krankheit ansprechen. Da Magersüchtige sich oftmals so betrachten, als ob sie Übergewicht hätten, wird es schwierig sein eine Einsicht zu erzielen.



04 Familienmitglieder sollten unbedingt zu einer Therapie überreden und die betroffene Person von der Notwendigkeit einer Therapie überzeugen.

05 Hat man einen Psychologen, oder einen Klinikplatz für eine stationäre Behandlung gefunden, sollte man als Angehöriger nicht mit schnellen Erfolgen rechnen. Die Krankheit ist in den meisten Fällen, bis es zu einer Behandlung kommt schon sehr weit verinnerlicht. Daher sollte man der von Magersucht betroffenen Person viel Zeit geben, die Krankheit aufzuarbeiten und zu besiegen.

06 Im Laufe der Therapie sollte man als Familienmitglied die Ernährungsgewohnheiten der magersüchtigen Person beobachten. Jedoch sollte man die Person nie zum Essen zwingen. Der oder die Magersüchtige sollte selber erkennen, wie viel er oder sie essen muss. Durch regelrechtes Füttern kann es zu Konflikten und Abgrenzung von Seiten der Person kommen, bis zur vollkommenen Nahrungsverweigerung. Zwingt man die magersüchtige Person zum Essen, kann sich im schlimmsten Fall eine Bulimie entwickeln.

Nicht jeder Mensch, der plötzlich dünner wird ist gleichzeitig magersüchtig oder anorektisch. Es gibt viele Gründe warum jemand dünner wird. Aus diesem Grund ist in jedem Fall Vorsicht bei etwaigen "Anschuldigungen" geboten! Das gegenseitige Vertrauen ist dabei Grundvoraussetzung für ein Gespräch und sollte gleichzeitig nicht zu sehr strapaziert werden!

[Das Bild ist von a.zons - via Flickr - vielen Dank]




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