Bitumenschindeln richtig verlegen - Schritt für Schritt erklärt
Dach eindecken mit Bitumenschindel - So einfach geht's!
Bei korrekter Anwendung hält ein mit Bitumenschindeln verlegtes Dach im Schnitt 25 Jahre oder länger und ist eine günstige Alternative zu Ton-, Beton- und Schieferdächern. In Baumärkten und im Fachmarkt erhält man die Dachschindeln aus Bitumen in verschiedenen Formen und Farben sowie in unterschiedlichen Größen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Bitumenschindel im Vergleich zu anderen Materialien sehr leicht ist, da sie aus Glasvlies besteht und nur an den Außenseiten mit Bitumen beschichtet ist. Das Aussehen erhalten die Schindeln aufgrund der Beschichtung aus mineralischem Granulat, was auch dafür sorgt, dass das Bitumen nicht zu klebrig wird.
Kleine Projekte wie das Eindecken von Vordächern, Gartenhäusern oder Carports kann der Heimwerker leicht selbst erledigen, an größere Projekte wie das Decken eines ganzen Hauses sollte der Fachmann ran.
Besonders zu beachten ist beim Verlegen der Bitumenschindeln, dass eine passende Vordeckbahn unter den Schindeln verwendet wird und die Unterlage glatt, trocken und tragfest ist. Sie kann beispielsweise aus Schichtholz, Verkleidungsbrettern oder furnierten Bauplatten bestehen. Man sollte beim Verlegen genau nach Herstellerangaben vorgehen. An den Seitenkanten und an der Traufe sind die passenden Traufleisten anzubringen. Bei Wandanschlüssen und Kaminen ist darauf zu achten, dass Anschlussbleche angebaut werden.
Materialien
- Bitumenschindeln
- Bitumendichtmasse
- Cutter
- Spachtel
- evtl Fön oder Heizpistole
- Nägel und Hammer bzw. Nagelpistole
- Vordeckbahn (z.B. V13) aus wasserdichter Folie
Deckanleitung - Schritt für Schritt
01 Zunächst ist die einzudeckende Fläche komplett mit einer Vordeckbahn abzudecken, damit man über eine zusätzliche Dichtschicht verfügt. Dabei sollte es waagrecht zu den Traufen zu einer Überlappung von 5 und zu einer Endüberlappung von 10 cm kommen. Bei Wandanschlüssen wie Kaminen sollte die Bahn ebenfalls 10 cm nach oben überragen. Die Befestigung sollte möglichst stabil (man sollte sehr viele Nägel verwenden) und flach sein. Die Traufleisten (möglichst aus korrosionsgeschütztem Material) sollten den Rand um mindestens 8 cm überragen und nach unten gebogen sein.
02 Die Anfangsreihe ist an der Traufe entlang zu legen und die Schindelzungen, die um eine halbe Zungenbreite gekürzt werden müssen, um eine Überlappung sicherzustellen, sollten vorher gekürzt werden.
03 Die darauf folgende Reihe wird ungekürzt verlegt und bei den Reihen danach wird wieder um eine halbe Zungenbreite gekürzt. Abhängig von der Dachneigung werden mehr oder weniger Nägel verwendet. Der Verbund der Schindeln erfolgt durch Selbstklebepunkte an der Oberseite. Sie verkleben von selbst bei Sonnewärme, man kann den Vergang jedoch auch mit einem Heißluftgerät beschleunigen. Ab einer Neigung von 60° ist zusätzliches Kleben der Schindel erforderlich. Der Kleber kann jedoch auch bei einer geringeren Neigung verwendet werden, da er vor Wind und Regen schützt. Die Schindeln an der Überlappung zu den Anschlussblechen sind ebenfalls zu verkleben. Der Übergang der Anschlussbleche zur Wand sollte mit einer regendichten Kappleiste abgedeckt werden.
04 Das Eindecken des First erfolgt mit in Stücken geschnittenen Schindeln (Schneiden der rechtwinkligen Schindeln an den Einschnitten) in Doppeldeckung. Beide Seiten sind danach mit Bitumenmasse abzudichten. Zum Schluss können noch Dekoelemente angebracht werden.
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