Einen Gartenteich anlegen - Schritt für Schritt zur natürlichen Oase im eigenen Garten


In dem Bewusstsein, dass besonders Feuchtgebiete in den letzten Jahrzehnten der „Ausräumung“ unserer Landschaft zum Opfer gefallen sind, sollte man bestrebt sein in der eignen kleinen Gartenwelt so viel an ausgewogener natürlicher Schönheit zu gewinnen wie irgend möglich. Was liegt da näher, als sich durch ein schönes Gartengewässer ein wirkliches Stück Natur selbst zu schaffen. Dazu gehört jedoch eine mehr oder weniger große Portion Eigeninitiative und Fleiß. Durch die heutige Technik und besonders durch die Menge an zur Verfügung stehenden Pflanzensortimenten besteht die Möglichkeit, Natur-Oasen und –Schönheiten zu erstellen, die die Natur von selbst an diesen Standorten und in diesem Umfang nicht schaffen könnte.


Standort, Größe und Form des Gartenteiches sollten im Sommer festgelegt werden, da Bäume und Sträucher dann belaubt sind und Größenverhältnisse sowie die Verteilung von Licht und Schatten realistisch eingeschätzt werden können. Eine Wasserstelle im Garten ist ein Hauptthema der Anlage. Der Platz sollte so gewählt werden, dass der Teich von der Terrasse und dem Wohnhaus aus ganzjährig im Blickfeld liegt. Ein Gartenteich braucht möglichst viel Sonne, denn Schatten hemmt das Pflanzenwachstum und insbesondere das Blühen von Seerosen, die in keinem Gartenteich fehlen dürfen. Als untere Grenze sind täglich 4-6 Stunden Sonnenschein notwendig. Werden jedoch Fische eingesetzt, ist ein Teilschatten günstiger, denn bei zu viel Sonne steigt die Wassertemperatur und den Fischen wird der Sauerstoff knapp.

Schon die kleinsten Wasserflächen sind eine Bereicherung im Garten. Ein Gartenteich wird nie zu groß sein, denn die Pflanzen breiten sich bei guten Verhältnissen enorm aus. Eine einzige Seerose bedeckt nach ca. 3 Jahren bereits eine Wasseroberfläche von ca. 2,o Quadratmetern. Eine brauchbare Mindestgröße für einen Gartenteich sind ca. 20 Quadratmeter. Fertigteiche aus Kunststoff liegen meist bei einer Größe von unter 10 qm, Fertigteiche aus Beton über 10 qm. Mit Teichfolien lässt sich die Größe variabel gestalten.

Die Form des Teiches kann nach Belieben frei gewählt werden, eventuell Anpassung an das vorhandene Gelände. Jedoch sollte immer berücksichtigt werden, dass der Teich von allen Seiten einen genügend breiten, flach abfallenden Uferstreifen (Sumpf- und Flachwasserzone) hat. So können Tiere sicher in und aus dem Teich gelangen.

Anleitung

Sind Standort, Größe und Form ausgewählt, kann begonnen werden. Das Anfertigen einer Planskizze vorab ist ein Vorteil.

01 Als erstes empfiehlt sich die Fläche des zukünftigen Teiches einmal vor Ort auszupflocken und eine Maurerschnur um die Pflöcke zu spannen. So erhält man einen Eindruck über Form und Größe. Zu beachten ist jedoch, dass die eigentliche Wasserfläche durch die Pflanzen (Sumpfzone) reduziert wird.

02 Die Größe der benötigten Teichfolie wird mit einem Zollstock ausgemessen. Zu der Länge, bzw. Breite, kommen noch jeweils zweimal 50 cm für die Beckenränder hinzu und noch zweimal die vorgesehene Tiefe.

03 Jetzt erfolgt der Aushub, wobei das Teichbett entsprechend der Planskizze modelliert wird. Die Einteilung in drei Zonen ist wichtig. Eine stufige Teichanlage wird eingeteilt nach Sumpfzone (0-30 cm), Flachzone (30-50 cm) und Tiefenzone (50-100 cm). Die Einteilung erleichtert die spätere Teichgestaltung und Bepflanzung.

04 Auch die Stufen sollten vorab ausgeflockt werden. Beim Aushub dürfen ruhig in Höhe der stufen kleinere Erdwälle stehen bleiben. Dieses verhindert später das Abrutschen des Pflanzensubstrates das noch eingebracht werden muss.



05 Vor dem Verlegen der Teichfolie wird die Oberkannte der Mulde mit einer Schlauchwaage oder einer Wasserwaage ausgelotet, um einen glatten Wasserspiegel zu bekommen.

06 Wenn aus dem Erdreich spitze Gegenstände oder Wurzeln herausragen, müssen diese entfernt werden.

07 Eine Schutzschicht aus Sand, 5 cm dick, wird erstellt.

08 Die gekaufte Teichfolie sollte eine Mindeststärke von 1 mm haben und UV-lichtbeständig sein. Die Verlegung sollte bei warmen Außentemperaturen vorgenommen werden, denn dann lässt sie sich wegen der höheren Geschmeidigkeit besser verarbeiten. Begonnen wird mit dem Auslegen und Andrücken in der Tiefenzone bis zu den Rändern. Wichtig ist, die überschüssige Folie erst einige Tage nach dem Fluten des Teiches auf 1 cm abzuschneiden, da sie sich noch senken kann.

09 Nach Einbringung einer20 cm dicken Pflanzensubstratschicht (nur ein Sand-Kies-Gemisch oder nährstoffarmen Sand verwenden) in die Zonen, kann der Teich stufenweise und vorsichtig mit Wasser geflutet werden. Beachtet werden muss, dass das Erdreich nicht zu sehr aufgewühlt wird.

10 Den Abschluss der Arbeiten bildet die möglichst vielfältige Ufergestaltung und Bepflanzung. Die Ufergestaltung kann mit großen und kleinen Steinen erfolgen. Auch totes Holz oder Baumstümpfe bieten sich hier an. In jeder guten Gärtnerei erhält man ein großes Angebot von Wasser- und Sumpfpflanzen.

Zum Ende noch ein paar Tipps

  • Jeder Gartenteich braucht natürlich Pflege und sehr ausgebreitete Pflanzen müssen regelmäßig ausgedünnt werden.
  • Des Weiteren sollte die langsam wachsende Schlammschicht im Sohlenbereich des Öfteren abgetragen werden.
  • Nur bei übermäßigem Algenwachstum eingreifen!
  • Röhrichtpflanzen im Herbst nicht abschneiden, denn die Stengel sorgen bei Eisbildung im Winter für ein wenig Gasaustausch




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