Arbeitszeugnis: Formulierungen und Form deuten


So deutet man das Arbeitszeugnis richtigTipps für die Bewerbung: Arbeitszeugnisse deuten - das sagen Formulierungen und Form des Zeugnisses aus

Auf den ersten Blick mag mancher den Eindruck gewinnen, dass Arbeitszeugnisse im Umfeld von Bewerbungstipps nichts verloren haben. Immerhin besitzt man als Arbeitnehmer keinerlei Einfluss auf den Inhalt – zumindest nicht, wenn sie einmal verfasst sind. Doch ist das eine sehr einseitige Betrachtungsweise. Sie sollten immer bedenken: Jedes Dokument, das Sie ihrer Mappe hinzufügen, wird auch gelesen und kann beim Vorstellungsgespräch zum Thema gemacht werden. Wie aber wollen Sie zu etwas Stellung beziehen, dessen Bedeutung Sie nicht kennen? Schon die einfache Frage „Warum glauben Sie hat XY Sie in dieser Art beurteilt?“ kann Sie so vor ein unlösbares Rätsel stellen.


Sie müssen wissen, wie man Sie in Ihrem früheren Job eingeschätzt hat, um darauf reagieren zu können. Darum haben wir an die wichtigsten Anhaltspunkte für Sie zusammengetragen.

Die Länge

Allein der Seitenumfang gibt bereits einige wertvolle Hinweise auf die Qualität des Arbeitszeugnisses. Dabei lautet die Faustregel: Je mehr Verantwortung die Position beinhaltet hat, desto länger sollte die Beurteilung ausfallen. Eine Seite für normale Sekretariatsaufgaben oder Assistentendienste ist durchaus in Ordnung, für die Stelle eines Filialleiters oder Managers sollten es aber schon an die drei Seiten sein.

Vor allem Bereiche, die überhaupt keine Erwähnung finden, stechen dabei natürlich negativ ins Auge. Über Teamfähigkeit oder Organisationstalent wurde kein Wort verloren – gehen Sie davon aus, dass diese Lücken zur Sprache kommen.

Typische Formulierungen

Standardfloskeln oder klassische Vorlagen sind für sich genommen schon nicht ideal. Je individueller ein Arbeitszeugnis gestaltet ist, desto eher werden positive Signale gesetzt. Aber auch bei typischen Formulierungen heißt es, den Wortlaut genau zu interpretieren. Und die jeweiligen Abstufungen zu kennen. Am besten lässt sich das an einem konkreten Beispiel erläutern:

1) „Die Motivation von XY befand sich durchgängig auf höchstem Level“ Diesen Satz dürfen Sie als uneingeschränktes Lob verstehen, denn er beinhaltet die Kombination aus drei entscheidenden Elementen:



  • eine positive Eigenschaft (Motivation)
  • Dauerhaftigkeit dieser Eigenschaft (durchgängig)
  • die nicht mehr steigerungsfähige Einstufung dieser Eigenschaft (auf höchstem Level)

2) „XY zeigte durchgängig Motivation“ Bei diesem Satz fehlt die Einstufung vollständig und darum entspricht er nur einer mittelmäßigen bis guten Bewertung ihrer Leistung.

3) „XY zeigte Motivation“ Hier werden weder Dauerhaftigkeit noch eine Einstufung erwähnt. Das bedeutet, Sie haben sich nicht wirklich hervorgetan. Man war zufrieden mit ihnen, darüber hinaus ging es jedoch nicht.

4) „Die Motivation von XY war zu unserer Zufriedenheit“ Dieser Satz sagt im Grunde das exakte Gegenteil aus, nämlich dass Sie gerade soviel Motivation an den Tag gelegt haben, wie unbedingt nötig.

Sie müssen selbstverständlich nicht jedes Detail jedes einzelnen Arbeitszeugnisses kennen. Entscheidend ist, den Grundton des jeweiligen Dokuments parat zu haben und sich mit auffälligen Punkten intensiver zu beschäftigen.

[Das Bild ist von Sheffield Tiger - via Flickr - vielen Dank]




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