Bohrer richtig schärfen - so schleift man Metall-, Holz- und Steinbohrer nach


Das Nachschleifen von Bohrern

Ein wichtiger Bestandteil der Werkstoffbearbeitung, gleich ob Stein, Holz oder Metall, ist das Bohren. Dass gutes Werkzeug teuer ist, weiß jeder, der handwerklich tätig ist. Ebenso wie anderes Werkzeug verschleißen auch Bohrer mit der Zeit. Die Spitze wird stumpf, die Schneiden schwinden nach und nach, so dass es einem bald nicht mehr möglich ist ordentlich und präzise zu arbeiten. Bei anderen Gegenständen wie Bleistiften, die man immer wieder anspitzen kann, ist es unsinnig diese nach einer kurzen Nutzung zu entsorgen. Und auch das Nachschleifen eines Bohrers ist auf Dauer kostengünstiger als sich ständig neues, und vor allem teures Werkzeug anzuschaffen. Für das Nachschleifen von Holz-, Metall- und Steinbohrern benötigt man übrigens eine spezielle Bohrerschleifmaschine und ein wenig Übung.


Das Schleifen verschiedener Bohrerarten

Bohrschleifmaschinen eignen sich für Metallbohrer aus gehärtetem Stahl, sowie für Holz- oder Steinbohrer. Die gewöhnlichste Bohrerart ist der Wendelbohrer (auch Spiralbohrer genannt). Dieser besteht aus zwei Hauptschneiden und einer Querschneide. Die zwei Hauptschneiden bilden den Spitzenwinkel, der je nach Härte des Werkstoffes variiert. In der Metallbearbeitung ist dieser zwischen 118° und 130°. Das Schleifen eines Steinbohrers ähnelt dem eines Metallbohrers, da es sich um dasselbe Prinzip handelt mit dem Unterschied, dass hier vorhandene Plättchen und nicht die Hauptschneiden nachgeschliffen werden. An diesen Plättchen gibt es 4 Schneiden zu schärfen. Bei Holzbohrern hat das Werkzeug flache Hauptschneiden (Spitzenwinkel hierbei beträgt 180°). Zusätzlich befindet sich in der Mitte eine Zentrierspitze. Zum Schleifen eines Holzbohrers benötigen Sie eine entsprechende Formscheibe.

Das Nachschleifen eines Bohrers Schritt für Schritt

01 An einem speziellen Schleifgerät findet sich ein Prisma in das der Bohrer geklemmt werden kann. Er sollte ca. 20 cm aus der Spannvorrichtung überstehen.

02 Nach dem der Bohrer im Prisma liegt müssen die Hauptschneiden nach der vorgegebenen Markierung ausgerichtet werden.

03 Daraufhin kann er mit einer Schraube festgespannt werden.

04 Ist dieser befestigt, kann man Spitzenwinkel auf einer vorhandenen Skala den Spitzenwinkel (oder falls das Gerät es ermöglicht auch Freiwinkel) meist stufenlos einstellen.



05 Nachdem die Werkzeughalterung an der Maschine aufgesteckt wurde, kann man mit gleichmäßigem Vorschub den Bohrer an die sich drehende Schleifscheibe führen. Hierbei gilt es das Prisma (sofern das Gerät es ermöglicht) leicht auf und ab zu schwenken, so dass die Schneide langsam geschärft wird.

06 Nachdem die erste Seite geschliffen wurde, kann man das Prisma umdrehen (der Bohrer muss hierbei nicht entfernt werden) und die andere Seite bearbeiten.

07 Bei hochwertigeren Schleifgeräten gibt es die Möglichkeit zusätzlich noch einen Freiwinkel zu Schleifen, um somit ein selbstzentrierendes Bohrer zu erhalten.

Beim Schärfen mit dem Bohrerschleifgerät gilt es auf Folgendes zu achten

  • Achten Sie auf die richtige Einstellung der Winkel!
  • Arbeiten Sie mit langsamem Anschleifen und nur mit geringem Vorschub, da der Bohrer nicht gekühlt werden kann!
  • Merken Sie sich, wie weit die erste Seite zugestellt wurde, um dies auch bei der anderen zu tun und somit ein präzises und symmetrisches Ergebnis zu erzielen!
  • Arbeiten Sie bei möglichem Funkenflug mit einer Schutzbrille!

[Das Bild ist von ??? - via Flickr - vielen Dank]




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