Rosen: Pilzkrankheiten bekämpfen – so werden Sie Sternrußtau, Echten Mehltau und Rosenrost los
Rosen im Garten sind wunderschön – nicht allerdings, wenn sie von Pilzen befallen werden und schwarze Flecken oder ausgeblichene Stellen bekommen. Unterschiedliche Pilzarten können dabei verschiedene, unschöne Symptome auslösen und die Rosen schwer schädigen. Wir klären, welche Rosenkrankheiten die häufigsten sind und wie Sie Ihre Rosen vor dem Befall schützen können.
Welche für Rosen schädliche Pilze gibt es?
Es gibt verschiedene Pilze, die die Rosen und auch andere Pflanzen im eigenen Garten befallen können. Die drei häufigsten Arten sind Sternrußtau, Echter oder Falscher Mehltau und Rosenrost.
Sternrußtau
Sternrußtau (Diplocarpon rosae) ist die häufigste Rosenkrankheit und zeichnet sich durch unregelmäßige, grauschwarze Flecken auf den Blättern aus. Wird der Pilz nicht behandelt, verliert die Rose viele ihrer Blätter und wird dadurch stark geschwächt. Die Rosenblätter verfärben sich bisweilen gelblich. Der Erreger selbst kann auf den abgefallenen Blättern und im Boden überwintern, deswegen sollten Sie befallene Blätter schnellstens entfernen. Da der Pilz Feuchtigkeit braucht, sollten Sie sich beim Gießen auf die Wurzeln beschränken, um zusätzlich vorzubeugen. Bereits bei den ersten Anzeichen von Sternrußtau sollten Sie auf ein Fungizid zurückgreifen.
Echter und falscher Mehltau
Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die nicht nur Rosen befällt. Man erkennt ihn an einem schimmelartigen, mehlig-weißem Belag auf den Blattoberseiten. Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. Rosae) tritt häufiger als Falscher Mehltau auf und ist ein Schönwetterpilz, das heißt, er gedeiht bei schwülem Wetter und warmen Temperaturen. Zu dichte Bepflanzung und stickstoffreicher Dünger fördern diesen Pilz. Bei akutem Befall durch Mehltau hat es sich bewährt, die Pflanzen mit einem Milch-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:8 zu besprühen. Die Mikroorganismen in der Milch bekämpfen den Pilz.
Falscher Mehltau wiederum ist ein Algenpilz, der vor allem in feuchten Sommern auftritt. Er zeichnet sich durch braune bis violette Flecken und graue Sporen auf der Blattunterseite aus. Am besten beugen Sie diesem Pilzbefall vor, indem Sie Temperaturschwankungen ausgleichen und kaliumreich düngen.
Rosenrost
Rosenrost (Phragmidium mucronatum) bekommt seinen Namen durch sein Aussehen: Befallene Blätter weisen gelbliche, orangene und rostrote Punkte auf. An der Blattunterseite finden sich orangene Sporenlager. Er tritt bei nassen Standorten und einer feuchten Witterung auf, deswegen ist zur Vorbeugung auch hier wichtig, nicht zu stark zu wässern und die Pflanzen mit ausreichend Abstand zu pflanzen.
Wie kann man die Rosen schützen?
Um Ihre Rosen grundsätzlich vor Pilzbefall und Krankheiten zu schützen, können Sie einige Grundregeln beachten, die wir eben bereits kurz angerissen haben.
Vorbeugung: Der Standort
Der Ort, an dem Sie die Rosen pflanzen, und die Pflege tragen dazu bei, dass die Pflanzen gesund und schön bleiben. Wählen Sie einen warmen, luftigen Standort. Wässern Sie die Pflanzen in Trockenzeiten ausreichend und rechtzeitig und achten Sie auf lockeren, humusreichen Boden. Gegen Rosenrost ist es beispielsweise ratsam, die Pflanzen bereits vormittags und nicht abends zu gießen, damit die Blätter nicht mit Wasser benetzt bleiben.
Achten Sie bei der Pflanzung darauf, genug Abstand zu halten, damit sich ein Krankheitsbefall nicht auf die umstehenden Pflanzen ausbreitet. Ausreichend Abstand sorgt auch dafür, dass die Blätter und Blüten nach Regen schneller trocknen. Das vermeidet insbesondere Pilzbefall von Rosenrost und Sternrußtau.
Zuletzt sollten Sie die Rosen nicht Überdüngen oder einen künstlichen Dünger mit zu viel Stickstoff verwenden, denn auch das schadet den Pflanzen und kann Pilzbefall fördern. Stattdessen gibt es verschiedene Pflanzensude, mit denen Sie Ihre Rosen stärken können. Dazu gehören beispielsweise Ackerschachtelhalm oder Farnkraut.
Vorbeugung: Die Rosensorte
Wenn Sie Rosen im eigenen Garten pflanzen, können Sie schon bei der Auswahl der Sorte Pilzbefall vorbeugen. Wählen Sie Pflanzen mit dem ADR-Prädikat (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung). Diese Rosen werden in elf speziellen Sichtungsgärten in Deutschland ohne Pflanzenschutzmittel kultiviert und jährlich bewertet. Nach drei bis vier Jahren wird entschieden, ob die Rose gewissen Anforderungen, insbesondere bezüglich der Resistenz gegen Pilzkrankheiten, gerecht wird und das ARD-Prädikat erhält.
Biologische Maßnahmen bei akutem Befall
Egal, um welchen Pilz es sich handelt, sie sollten betroffene Pflanzenteile abschneiden und aus dem Beet entfernen. Das gilt auch für bereits abgefallenes Laub, da der Pilz in diesem überwintern und auf gesunde Pflanzenteile übergehen kann. Sie können das Laub grundsätzlich kompostieren, das birgt allerdings die Gefahr, dass der Pilz nicht vollständig abgebaut wird. Um sicherzugehen, dass die Sporen sich nicht erneut verbreiten können, können Sie die Pflanzenreste auch im Restmüll entsorgen.
Chemische Mittel und Pestizide
Chemische Mittel und Pestizide sollten grundsätzlich sehr sparsam oder möglichst gar nicht verwendet werden. Speziell gegen Pilze gibt es eine Reihe Fungizide, mit denen Sie gegen den Befall vorgehen können. Achten Sie beim Kauf darauf, dass auf dem Fungizid die Zulassung "Anwendung durch nicht berufliche Anwender zulässig" / "Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich zulässig" finden, denn nur dann sind die Produkte auch für den eigenen Garten erlaubt. Zudem sollten Sie, wenn möglich, auf ein ökologisches und nicht auf synthetisches Fungizid zurückgreifen.
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