Eine Festplatte komplett löschen - Schritt für Schritt erklärt


Wenn ein gebrauchter Computer verkauft oder weitergegeben werden soll, ist es immer eine gute Idee, vorher alle persönlichen Daten darauf zu löschen. Das müssen nicht nur sensible Daten wie Bankverbindungen sein, auch E-Mails oder Urlaubsfotos möchte man nicht gerne in den Händen Dritter wissen. Die sauberste Lösung ist, komplett alle Bits und Bytes auf der Festplatte zu vernichten. Damit würde allerdings das Betriebssystem den Ast absägen, auf dem es selber sitzt. Deshalb wird hier der Weg über ein Live-Betriebssystem erklärt, das von einer CD/DVD oder einem USB-Stick startet und nicht auf eine Harddisk angewiesen ist.


01 Das Allerwichtigste
Die noch benötigten Dateien auf einem anderen Medium speichern! Im Zweifel lieber eine Datei zu viel als zu wenig, denn am Ende dieser Anleitung sind sie für immer verschwunden.

02 Ein Live-Betriebssystem besorgen
Das sind fast ausschließlich Linux-Systeme, aber keine Angst, sie lassen sich auch von Normalsterblichen bedienen. Solche Systeme, als Beispiele seien Knoppix, Ubuntu oder Damn Small Linux genannt, finden sich oft auf Heft-DVDs verschiedener Computerzeitschriften.

03 Das Live-System booten
Weil dieses Thema genug Stoff für einen eigenen Artikel bietet, können in diesem Zusammenhang nur allgemeine Tipps gegeben werden. In der Regel starten diese Systeme auf jedem PC oder Mac und stellen wenigstens die Grundfunktionen bereit. Geschieht gar nichts, liegt es meistens an der falschen Boot-Reihenfolge im Bios (richtig ist DVD - USB - Harddisk) oder an einem fehlerhaften Medium, besonders bei selbst gebrannten DVDs.



04 Die Partitionstabelle bearbeiten
Die Partitionstabelle ist das “Inhaltsverzeichnis” der Festplatte, enthält also Informationen darüber in wie viele Abschnitte die Festplatte unterteilt ist, wie groß diese sind usw.. Für das Auslesen und Bearbeiten dieser Tabelle stehen verschiedene Programme zur Verfügung. Sie heißen parted, gparted oder PartitionManager. Die Vorgehensweise ist bei allen Programmen ähnlich. Sie stellen zunächst in einer Liste und/oder grafisch den aktuellen Inhalt der Festplatte dar. Darauf müssen alle Einträge so bearbeitet werden, bis die gesamte Festplatte als freier Speicherplatz dargestellt ist. Abschließend schreibt das Programm die Änderungen zurück in die Partitionstabelle. Die Warnungen vor möglichen Datenverlust können in diesem Fall ignoriert werden, denn das ist schließlich das Ziel.

Unter normalen Umständen sind die Schritte bis hierhin völlig ausreichend. Bei der Installation eines neuen Betriebssystems wird nur die Partitionstabelle gelesen, die Festplatte also als leer erkannt. Ist sie erst formatiert und mit neuen Daten beschrieben, haben selbst professionelle Datenretter und Forensiker Schwierigkeiten, alte Dateien wiederherzustellen.

05 Auf Nummer ganz sicher
Soll absolut nichts übrig bleiben, kann man die Festplatte mit Nullen überschreiben. Dazu muss in einem Terminal der Befehl eingegeben werden:

  • dd if:/dev/null of:[Bezeichnung der Festplatte]

[Das Bild ist von - via Flickr - vielen Dank]




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